wider Krankheit Hilf' erteilen, als ein Arzt von Gott bestellt.
Die Genoss*:Innen von der SPD sind sich ihrer moralischen Vollkommenheit nahezu genauso bewußt wie ihre grünen Kolleg*:Innen. Manchmal schießen sie aber wohl beim Versuch, die Minderwertigkeit der leidigen Konkurrenz an den Pranger zu stellen, ein wenig über das Ziel hinaus.
Der Genosse, von dem hier die Rede ist, war Vizepräsident des Landtages von Baden-Württemberg. Er war Genosse aus Leidenschaft und mit vorbildlichen Haltungsnoten, wie aus seiner Selbstbeschreibung hervorgeht:
„Für mich war aber SPD nie nur Einsatz in Gremien – sondern Haltung
zeigen und auf die Straße gehen. Natürlich am 1. Mai, wenn wir zeigen,
dass die Arbeitnehmer*innenbewegung solidarisch für eine gerechte Welt
eintritt. Aber beispielsweise auch am internationalen Frauentag am 8.
März und bei den CSDs.“
Dieser Genosse hatte sich nun offenbar darüber gewurmt, daß eine Konkurrenzpartei, die der SPD bereits den Großteil ihrer früheren Wähler abgesaugt hat, nun auch noch einen Vertreter in ein überregionales Gremium entsenden wollte. Da kam es bei ihm zu einem Kurzschluß: Statt eines einfachen Kreuzchens malte er ein Hakenkreuz auf den Stimmzettel und die Empörung war groß. Die grüne Landtagspräsidentin hyperventilierte und die Sache drohte, beim Staatsanwalt zu landen. Schließlich steht auf die Verwendung solcher Symbole bis zu drei Jahren Bau. Da mußte er schnell die Reißleine ziehen und hofft nun, sich mit dem Kampf gegen Rechts rausreden zu können. Seinen Posten als Landtagsvizepräsident ist er aber trotzdem los.
Für die Sozis ist diese Angelegenheit nun mehr als peinlich, strebt man selbst doch an vorderster Front ein Verbot der letzten parlamentarischen Oppositionspartei an. Mit dem Hakenkreuz auf dem eigenen Stimmzettel wird das nun etwas schwieriger.
Auf die Frage der Abgeordneten von Storch, ob er es mit seinem Gewissen vereinbaren könne, eine Frau zur Verfassungsrichterin zu wählen, die sie für Abtreibungen bis zur Geburt einsetzt, antwortete der Vorsitzende der Partei mit dem geheuchelten "C" gestern im Bundestag laut und deutlich
Nach seinem "Ja" zur Infragestellung der Menschenwürde ungeborenen Lebens und dem damit verbundenen christlichen Menschenbild hat...