Das Erzbistum Paderborn verkündet unter der Überschrift "Unsere Onlinekommunikation ist bald so barrierefrei wie unser Glauben", daß es künftig einen barrierefreien Zugung zu seinem Internetauftritt bereitstellen wird.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Pisastudie macht das Sinn. Die kognitiven Fähigkeiten unserer angehenden Einserabiturienten reichen immer weniger aus, um Standardtexte zu erfassen. Da kommen Beiträge in einfacher Sprache und mit vielen Bildern gerade recht.
Etwas stutzig macht mich aber der Nachsatz "wie unser Glauben". Unser Glauben ist also barrierefrei. Das ist mir neu. Mir fiel da gleich das Herrenwort "Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach." (LK 9,23) ein, das nun überhaupt nicht nach Barrierefreiheit klingt. Wird es in einer zunehmend kirchenfeindlichen Gesellschaft nicht immer schwerer, Christ oder gar Katholik zu sein?
Vielleicht geht das in Deutschland noch so gerade, aber denken wir mal an die vielen hundert Christen, die in Nigeria über Weihnachten von Mohammedanern abgeschlachtet oder verletzt wurden. Einfach dahingemetzelt, weil sie Christen waren. Auch das klingt nicht sonderlich nach Barrierefreiheit.
Vielleicht versteht aber der Autor des Artikels unter Glauben auch etwas ganz anderes. In unserer säkularen Gesellschaft wird der Glaube nur als religiöser Dekor für eine woke Gesinnung akzeptiert und ist oft auch nur so sichtbar. Dieser Glaube ist natürlich völlig barrierefrei.
Aber er ist nicht katholisch.
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